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Universitätsvorlesung

Florian Krammer: SARS-CoV-2 and beyond: How can we get better prepared for pandemics?

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Florian Krammer im Portrait

Florian Krammer ist an der Icahn School of Medicine at Mount Sinai in New York seit 2018 Professor am Department für Mikrobiologie, seit 2019 der Impfstoffkunde. Er studierte an der Universität für Bodenkultur Biotechnologie und ging nach seiner Promotion 2010 als Postdoc in die USA, um an Influenzaviren zu forschen, die nach wie vor seinen Forschungsschwerpunkt bilden. Sein Interesse gilt außerdem Hanta-, Arena- und Flaviviren – und seit 2020 auch Coronaviren. Auch in österreichischen Medien ist er ein gefragter Experte.


„Es wird nicht die letzte Pandemie sein“

Virologe und Impfstoffforscher Florian Krammer hält am 11. März die Universitätsvorlesung an der MedUni Wien. Im Interview sprach er über den Impact der Corona-Schutzimpfung auf die Pandemie und über Fehler im System.

Wenn Sie auf den Verlauf der Pandemie zurückblicken: Was war zu erwarten, was hat Sie überrascht?
Das erste Jahr war recht vorhersehbar. Überraschend war das Verhalten der Gesellschaft und dass relativ schnell Varianten, darunter welche mit drastischen Veränderungen wie bei Omikron, entstehen. Denn Coronaviren verfügen über einen Korrekturlesemechanismus und machen bei der Reproduktion weniger Fehler als etwa Influenzaviren.

Wie sehr hat die Impfung die Pandemie verändert?
Die Impfung ist ein extrem wichtiges Tool, das wahnsinnig viele Todesfälle verhindert hat, vor allem während der Delta-Welle, die in Österreich sehr schwer war. Sie kam aber zu spät. Innerhalb von drei Monaten sollte es in einer Pandemie möglich sein, eine Impfung zur Verfügung zu stellen.

Wo liegen die Hürden und was kann verbessert werden?
Grundsätzlich bräuchte es ein effektives, globales Instrument, um auf solche Ausbrüche zu reagieren, denn es wird ja auch nicht die letzte Pandemie gewesen sein. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) kann aber nichts tun außer warnen und hat entgegen ihrer eigenen Definition die Pandemie zu spät ausgerufen. Und was Impfstoffe betrifft, muss ich Kritik an den Zulassungsbehörden üben: Das System ist zu starr und zu bürokratisch. Wir brauchen einen Plan, um schnell genug Impfstoff bereitzustellen, vor allem was Varianten betrifft. Angepasste Influenza-Impfstoffe brauchen ja auch keine neuen klinischen Studien. Da ließe sich einiges optimieren und vorbereiten, um im Ernstfall schneller reagieren zu können.


Infos der MedUni Wien zur Corona-Schutzimpfung

Die MedUni Wien informiert seit dem Start der Corona-Schutzimpfung im Dezember 2020 auf einer eigenen Website über die Impfung gegen Sars-Cov-2. ExpertInnen beantworten Fragen und liefern wichtige Informationen über die verschiedenen Impfstoffe und deren Wirksamkeit. Zudem finden Sie aktuelle Medienberichte, Informationen zu Forschungsprojekten der MedUni Wien sowie nützliche Links zu weiteren Institutionen.